Teil 4: Schweinehund geht k.o. und ich fahr zum ersten Mal im Sand

Donnerstag 21.02.2008
So, ich hab ihn geschafft - nach dem gestrigen Abend liegt er unterm Tisch, für den Rest des Urlaubs, der blöde Schweinehund! Den kretischen Rakí verträgt er nämlich gar nicht. ;-)

Wir hatten gestern abend reichlich "Umfaller" zu begießen und so manch einer der Herren erscheint heute gar nicht erst zum Frühstück und auch bei den restlichen "Lokalrundengeschädigten" mag der Helm noch nicht so richtig auf den Kopf passen. =))
Achilles grinst sich eins und mit einer halben Stunde Verspätung gehen wir den Tag gemütlich an, denn der eine oder andere hat sich noch nicht wieder ganz sortiert. =))



Nach dem allmorgendliche, obligatorischen Tankstop fahren wir zunächst auf wunderschönen kleinen Teerstrassen an Kretas Südküste gen Westen. Erster Stop ist am Hafen von Kokinos Pirgos, einem wunderschön gelegenen Fischerdorf. Man muss nur höllisch aufpassen, weil da überall Motorradfahrer rumliegen. Dieses Phänomen wird uns sonderbarerweise heute auch noch eine Weile begleiteten. =))



In einem kleinen Bergdorf gibt's in Maria's Taverne ein zweites Frühstück mit köstlichem Bergtee und viel frischem Vitamin Citrone für die müden Krieger und halbwegs gestärkt geht's nun endlich wieder auf Schotter weiter. Auf den Feld- und Schotterwegen fühle ich mich mittlerweile genauso sicher wie auf der Strasse und ich kann endlich auch mehr von dieser einzigartigen Umgebung wahrnehmen.



Denn auch heute erwartet uns wieder eine absolute Traumstrasse durch die Berge und ich kann mich kaum satt sehen an dieser ursprünglichen Landschaft. Upps, sogar hier oben liegen sie in der Gegend rum - diese Motorradfahrer! Was der wohl gerade träumt?



In unzähligen Kurven, vorbei an Schafen und Ziegen, ständig begleitet von einem Wahnsinnspanorama führt uns diese Traumstrasse an einen echten Traumstrand. Ich verliere jeden Sinn für Zeit und Raum und genieße einfach nur noch diesen Zustand, den ich beim Motorradfahren so liebe. Es ist dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit, die Droge von der sich der Virus nährt!



Als ich die Jungs fotografiere, wie sie den Abhang zum Meer runterfahren, keimt in mir zum ersten Mal konkret der Wunsch, selber auch mal im Sand zu fahren. Es sieht so einfach aus! Nach der nachmittäglichen Einkehr und einer rasanten Heimfahrt auf den Strassen - wir waren heute insgesamt wohl doch ein wenig zu schlafmützig unterwegs gewesen - mach ich's dann gegen Abend tatsächlich auch noch wahr! Ich fahr meinen ersten Sand =))))))))))))))))

Achilles gibt den letzten Anstoß, also nochmal tief Luft geholt und los geht's..
Leider hat keiner ein Foto von mir gemacht - aber egal - ich bin stolz wie Oscar und der blöde Schweinehund hat jetzt endgültig verloren! Der kann gerne mal wieder bei mir mitfahren, wenn er meint - aber nur noch hinten drauf und dann heißt's festhalten, mein Lieber! ;-)

Dieser ereignisreiche Tag wird gebührend beendet bei Georgos, einem Liebhaber alter BMWs, in einer der schönsten Kneipen auf Kreta - mit Sonnenuntergang aus der ersten Reihe und einer absolut obergeilen Musik - die volle Dröhnung aus alten Zeiten!



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