Samstag, 23.02.2008
Als fünfte Tour mit Achilles fehlt jetzt noch die Königsetappe ins Landesinnere zur Zeushöhle im Ida-Massiv.
Nach der griechischen Mythologie liegen hier die Wurzeln des Minotaurus - denn Minos, Sohn des Zeus und der Europa wurde König von Kreta. Er bat den Meeresgott Poseidon, seinen Onkel, ihm zur Festigung seiner Königswürde und zur Abschreckung eventueller Thronanwärter ein Wunder zu gewähren. Er solle einen weißen Stier aus dem Meer emporsteigen lassen und als Dank würde Minos diesen später dann seinem Onkel opfern. Poseidon erfüllte Kretas König diese Bitte, doch dieser fand den Stier derart schön, dass er ihn in seine Herde aufnahm und statt dessen ein anderes Tier opferte.
Dies wiederum erzürnte Poseidon sehr und er verfluchte Minos Frau Pasiphaë, die sich daraufhin in den Stier verliebte. Aus ihrer Vereinigung mit ihm ging der Minotauros hervor, eine Gestalt mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Stieres. Minos wollte dieses Wesen eigentlich töten, denn es zeugte vom Fehltritt seiner Gemahlin. Auf Bitten seiner Tochter Ariadne, ließ er stattdessen durch Daidalos ein Gefängnis, das Labyrinth des Minotaurus, erbauen.
Herkules, ebenfalls ein Sohn Zeus befreite den kretischen Stier und brachte ihn auf die Peloponnes, wo er viel Verwüstung und Unheil anrichtete. Androgeos, ein Sohn des Minos, hielt sich gerade in der Gegend auf und wurde bei der Jagd auf den Stier hinterrücks ermordet. Daraufhin führte Minos nun Krieg gegen Athen, aber da die Athener nicht zu bezwingen waren, erbat Minos Hilfe von seinem Vater, die dieser ihm gewährte. Zeus schickte die Pest, Athen musste sich ergeben und um Minos zu besänftigen, musste sie alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen als Tributzahlung nach Kreta schicken, die dem Minotaurus ins Labyrinth geschickt und so diesem geopfert wurden.
Schließlich löste Theseus, der spätere König von Athen, das Problem, indem er sich selbst auf den Weg nach Kreta machte. Minos gestattete Theseus den Zugang zum Labyrinth, in der Hoffnung, dass er nicht mehr zurück käme. Theseus konnte jedoch den Minotaurus besiegen und das Labyrinth wieder verlassen. Die kretische Prinzessin Ariadne, die zwar bereits mit Dionysos verlobt war, hatte sich in den kühnen Theseus verliebt. Mit dem Faden der Ariadne und Pillen aus Pech und Haaren, die er dem Minotaurus in den Rachen werfen sollte, hatte sie ihm geholfen. Der Rat, auf der Suche nach dem Ungeheuer den Faden abzuspulen, kam von Daidalos. Theseus erschien also mit dem Haupt in der Hand am Eingang des Labyrinths und entfloh mit Ariadne in der allgemeinen Aufregung nach Naxos. Daidalos wurde daraufhin zur Strafe in das leerstehende Labyrinth eingesperrt und entkam später mit seinem Sohn Ikarus.......
Ich liebe diese Geschichten der griechischen Mythologie und hatte mich sehr auf die Zeushöhle gefreut. Sie wird nun allerdings noch auf mich warten müssen, bis ich wiederkomme, denn wir mussten ja den ersten Tag dem Schneesturm opfern und Lothar und Erich müssen heute mittag schon wieder gen Heimat fliegen. Wir dürfen freundlicherweise die Motorräder noch behalten und erleben so vormittags noch einen original griechischen Frühschoppen am Markt in Mires. Achilles bringt danach die zwei Heimkehrer nach Heraklion, unsere drei Allgäuer holen sich nen Sonnenbrand am Strand in Matala und ich fahr am Nachmittag mit Reinhold und Peter nochmal durch die Messaraebene ans Meer nach Lendas zu der ersten schönen Schotterstrecke in die Berge.
Die beiden nehmen ein Bad im Meer und ich halte ein kleines Schläfchen im Sand. Es war wohl doch ein bischen viel für meine alten Knochen und eine satte Erkältung kündigt sich an!
Plitsch, Platsch.. was ist das? Tatsächlich Regentropfen, eine dicke schwarze Wolke hängt über den Bergen - da haben wir doch glatt nochmal einen von den 35 "Schlechtwettertagen" pro Jahr hier erwischt. ;-)
Abends, nach einem allerletzten Absacker bei Crazy Georgos bringen wir die Moppeds zu Achilles und marschieren zu Fuß zur Pension...... schweigend!
Beim Abendessen im "Mare Mare" in Matala gibt's nochmal lecker Fisch und Meeresfrüchte, aber Lothar und Erich fehlen - Abschiedsblues macht sich ganz heimlich still und leise breit!
Sonntag, 24.02.2008
Achilles fährt uns zum Flughafen und auf dem Heimweg über die Berge erkennen wir die Kneipe in Agia Barbara fast nicht wieder - so ganz ohne Schnee!
Wir genießen einen letzten griechischen Kaffee in Kreta und die Wehmut, wieder nach Hause zu müssen, vermischt sich mit der tiefen Freude diese wunderschöne Woche hier erlebt zu haben.
Deshalb hier noch ein ganz besonders dickes Dankeschön an Achilles, der uns in dieser Wahnsinnswoche ordentlich auf Trab gehalten hat - oder wir Ihn ;-)
Wir haben durch ihn viel von der Insel und den Menschen die dort leben erfahren, superlecker gegessen, traumschöne Endurotouren gemacht und Achilles hat es geschafft, dass für jeden Einzelnen ein eigenes fahrerisches Highlight dabei war.
Kurz - wir hatten alle richtig viel Spass!!! ευχαριστώ Achilles =))
Danke auch an "meine" 7 Jungs, die stets um mein Wohl besorgt waren, immer zur Stelle wenn ich Hilfe gebraucht habe und die mir beim Fahren nie das Gefühl gegeben haben "nur" eine Anfängerin im Gelände zu sein. =))
..wenn ihr mehr über Achilles wissen wollt:
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